Pade aus dem Häuschen: "Einfach nur geil"
Abgezogen hat Rauxels Björn Wieser. Der Rauxeler steuerte vier Treffer zur 30:26-Gala gegen den Spitzenreiter ATV Dorstfeld bei. Foto: Archiv
HSG-Express auf Volldampf: Spitzenreiter ATV Dorstfeld mit 30:26 überrollt.
TuS Ickern verfällt bei der SG Suderwich in kollektiven Tiefschlaf und unterliegt deutlich.
HSG Rauxel/Schwerin ATV Dorstfeld 30:26 HSG 1: Wuttke/Hahn; Smeetz (1), Woitacha, Wieser (4), Holtmeier (9), Schämann (1), Mönch, Krause (1), D. Peick, Jäckel (3), Clausen (5), M. Peick (2), Dorsch (4).
HANDBALL BEZIRKSLIGA Normalerweise hält Stephan Pade den Ball gerne flach. Auch bei guten Leistungen zügelt der HSG-Coach gewöhnlich seine Worte. Doch nach der gestrigen "Gala" gegen den Spitzenreiter ATV Dorstfeld nahm er kein Blatt mehr vor den Mund: "Einfach nur geil!"
Von Anfang an lief der HSG-Express auf Hochtouren. Motiviert bis in die Fingerspitzen, kauften die Rauxeler den Gästen früh den Schneid ab. Knüppelhart in der von Christian Dorsch bestens organisierten Abwehr, und mit schnellem, diszipliniertem Zug nach vorn, wo die HSG links wie rechts und durch die Mitte erfolgreich zustach. Mit 10:2 lagen die Rauxeler vorn, und die Gäste mussten schon eine frühe Auszeit bemühen, um ihre Schwindelanfälle zu beseitigen. Doch geholfen hat es nichts.
Die Pade-Truppe ließ nicht locker, von wegen "sicheren Vorsprung verwalten". Nein, es ging die Post ab. Bis zum Schluss. Rauxel im Rausch, Dorstfeld in Ohnmacht. Und als es zwischendurch mal etwas enger wurde, stach Christian Dorsch auch im Angriff. Vier Treffer in der entscheidenden Phase machten ihn neben Uli Holtmeier (9) zum Matchwinner.
"Wir waren das Team, welches den Sieg eindeutig mehr gewollt hat", lobte Stephan Pade, der hernach doch noch einen kleinen Wermutstropfen fand: "Schade, dass wir den direkten Vergleich nicht doch noch zu unseren Gunsten drehen konnten", so der HSG-Trainer, "beim Stand von 30:23 waren wir nahe dran, die acht Tore Rückstand aus dem Hinspiel zu kippen, doch nach so einem Kraftakt ist irgendwann auch mal der Akku leer".
Aber egal, wichtiger war dem Trainer, "dass wir gezeigt haben, dass wir zu Recht da oben mit drin stehen". Da oben, das heißt jetzt Rang zwei, nur noch drei Punkte hinter Dorstfeld. Die Aufstiegsrunde haben die Rauxeler jetzt wieder selbst in der Hand. Und in zwei Wochen kommt der TuS Ickern.
SG Suderwich TuS Ickern 40:29 TuS: Kurjakovic, Ziesmann; Kubis, Kresse (2), Rodammer (12), Kuckel (1), Zendrowski (3), Hötting, Thuir (2), Becker (3), Utech (2), Schultz (4), Fellmann.
Eine Viertelstunde hielten die Ickerner ordentlich mit, doch dann kam es zu einer "kollektiven Auszeit". Suderwich zog von 8:7 auf 15:8 davon, und damit war die partie bereits gelaufen. Die TuS-Abwehr fand an diesem Tage schlicht und einfach nicht statt, und das hatte auch Folgen für den Spielaufbau. Fehlpässe und technische Felher öffneten Suderwich Tür und Tor. Und das reichlich. Am Ende gab es eine happige Klatsche für den Tabellenvierten, und Otto Kuckel fand es schon ein wenig deprimierend: "Das war´s, eigentlich könnte die Saison nun zu Ende sein." Ist sie aber nicht, acht Spieltage stehen noch auf dem Programm. Da kann man noch manches wieder gutmachen.
05.03.2006 -OM/RS-